8
0
5
4°C

Coldplay: Klimafreundliche Konzerte doch nicht so grün?

Coldplay: Klimafreundliche Konzerte doch nicht so grün?
Mit weniger Reise-Emissionen, einer Baumpflanzaktion pro verkauftem Ticket und einer kinetisch angetriebenen Tanzfläche hatte die britische Rockband Coldplay ihre "Music Of The Spheres World Tour" als besonders klimafreundliche Konzert-Tour gestalten wollen.
Um ihre Touring-Emissionen zu halbieren, kündigte Coldplay letzte Woche jedoch eine Partnerschaft mit der finnischen Ölgesellschaft Neste an und gerät damit momentan sehr in die Kritik des Greenwashings.

Greenwashing?
Laut einem Bericht von Profundo, Friends of the Earth Niederlande und die britische Guardian ist Neste der weltweit führende Produzent von Biokraftstoff. Ebenfalls werden die Palmöl-Lieferanten von Neste zwischen 2019 und 2020 nicht nur für die Entwaldung von mehr als 10.000 Hektar Land verantwortlich gemacht, sie sollen auch in Verbindung mit Kontroversen wie Waldbrände, Landkonflikte und unethische Arbeit stehen. Der finnische Konzern soll allein in 2019 circa 1,3 Millionen Tonnen Palmöl und Palmöl-Produkte verarbeitet haben. Das massenhafte Bäumeroden vom Partnerunternehmen fällt damit jetzt auch negativ auf Coldplay zurück, die nun in der Öffentlichkeit als "nützliche Idioten für Greenwashing" gebrandmarkt werden.

Statement von Coldplay
Die Jungs veröffentlichten Mitte Mai 2022 ein Statement auf ihrer Website und erklärten, dass sie “ihr Bestes versuchen wollen, den Planeten während er Welttournee zu schätzen”. Sie fügten hinzu: “Bevor wir Neste zum Lieferanten dieser Biokraftstoffprodukte ernannt haben, haben wir von der Firma die Garantie erhalten, dass sie keine neuen Materialien in ihrer Produktion verwenden – insbesondere kein Palmöl. Wir gehen immer noch davon aus, dass sie nur erneuerbare Abfallprodukte wie Speiseöl und Nebenprodukte aus der Zellstoffherstellung verwenden.”

Was ist Greenwashing?
Greenwashing oder Greenwash ist eine kritische Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt.